Gesundheit Aktuell
Projekt mre-owl.net von Ministerin Steffens ausgezeichnet
Das Netzwerk mre-owl.net zur Prävention von multiresistenten Erregern (MRE) wurde im September 2012 in die Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“ aufgenommen. Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW hat das Netzwerk als „beispielhaftes Projekt“ zur Weiterentwicklung des nordrhein-westfälischen Gesundheitswesens bewertet.
Die Auszeichnung hat das ‚mre-owl.net‘ in seiner Funktion als Modellnetzwerk im Netzwerkverbund ‚MRE-Netzwerk Nordwest‘ erhalten. In diesem Verbund erarbeitet es seit 2010 zum Thema „Rehabilitationskliniken“ regionale Strategien zur Verbesserung der Prävention von multiresistenten Erregern (MRE) und der schnittstellenübergreifenden Versorgung im Kontext der stationären Rehabilitation. In OWL sind besonders viele Rehabilitationskliniken ansässig, daher besteht ein besonderer regionaler Bedarf an Lösungen (www.mre-net.org).
Die Arbeitsgruppe 7 macht sich bereits seit 2009 im Netzwerk mre-owl.net dafür stark, schnittstellenübergreifende Lösungsstrategien aus Public Health-Sicht für die Prävention von Infektionen mit multiresistenten Erregern zu entwickeln. Im Projekt arbeiten Verantwortliche aller Gesundheitsämter aus OWL mit Mitarbeitern der AG 7 zusammen. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts hat Prof. Claudia Hornberg, die Finanzierung übernehmen die Gesundheitsämter in Eigeninitiative.
Die Diskussion um multiresistente Keime wie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Stämme und Bildner von Extended-Spectrum-Betalaktmase (ESBL) sind in aller Munde. Der Kontakt mit diesen Keimen ist für gesunde Menschen unbedenklich – selbst wenn sie auf den Menschen übergehen und längere Zeit z. B. auf der Haut oder im Darm verbleiben (=Besiedlung). Kommen jedoch immungeschwächte Patienten (Ältere, Multimorbide, Neugeborene) mit diesen Erregern in Berührung, so kann es zu schwer therapierbaren Infektionen kommen. Denn die Resistenzen multiresistenter Erreger gegen Antibiotika haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Gleichzeitig stehen immer weniger Antibiotika zur Verfügung, um die Keime zu therapieren. Da die Resistenzlage regional unterschiedlich ist, bedarf es lokaler Lösungsstrategien, die auf einen rationalen Antibiotikaeinsatz und adäquate Hygienemaßnahmen ausgerichtet sind.