Abt. Geschichtswissenschaft
24.06.21 Achim Landwehr (Düsseldorf) und Sina Steglich (London) | 2. Dominogespräch: Diesseits der Geschichte. Für eine andere Historiographie
24.06.2021 | 18-20 Uhr | Anmeldung per Mail
Lässt sich diesseits der Geschichte überhaupt noch adäquat von Geschichte sprechen? Oder begegnet uns dort nicht eher eine Vielzahl an Zeiten, die es neu zu erschließen gilt? Und was bedeutet dies für eine zeitverlaufsgebundene Disziplin wie die Geschichtswissenschaft? Landwehrs Ansatz setzt am historiographischen Erkenntnisfundament an, um neue Zugangsweisen zu Vergangenheiten (und anderen Zeiten) zu erproben. Der historiographische Blick zurück ist getragen vom Interesse am Fremden, eben Vergangenen, das es wahlweise zu beschreiben, zu verstehen oder zu erklären gilt. Was aber, wenn wir dabei nicht mehr unseren Standort in der Zeit und denjenigen unseres „historischen“ Gegenstandes stillzustellen versuchen, sondern unser Bezugnehmen selbst in den Blick nehmen? Historische Phänomene wären plötzlich mehr als datierbare Ereignisse auf einem chronologischen Index, historische Bezüge ließen sich nicht mehr linear anordnen – und führten just dadurch ins „Diesseits der Geschichte“. Derart die Geschichtswissenschaft – wie jede/n historische Denkende/n – auf ihre Erkenntnismöglichkeiten und -grenzen zu befragen, eröffnet neue Perspektiven auf die Welt der Zeit und fordert uns vor allem heraus, unser Schreiben von Geschichte zu überdenken.
Das Zentrum für Theorien in der historischen Forschung lädt zur Diskussion über das Buch Diesseits der Geschichte zusammen mit dem Autor, Prof. Dr. Achim Landwehr, und Dr. Sina Steglich (Autorin des Buches Zeitort Archiv. Etablierung und Vermittlung geschichtlicher Zeitlichkeit im 19. Jahrhundert) ein.
Teilnahmeanfragen verwaltet das Theoriezentrum per Mail (theoriezentrale-geschichte@uni-bielefeld.de)