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Porträt - Robert Thomas

Veröffentlicht am 27. Mai 2012, 00:00 Uhr
Robert Thomas
von Myriam Goupille

Lieber Robert, woher kommst du genau?

Ich wurde in Pennsylvania in den USA geboren (im Dorf Manheim, in der Mitte von "Pennsylvania Dutch Country", wo auch viele Amish Leute wohnen). Ich habe 30 Jahre in Boston gewohnt (und als Darsteller und Schriftsteller gearbeitet). Ich bin seit vier Jahren in Deutschland.

Wie kamst du nach Bielefeld?
Meine Frau wohnt in Gütersloh. Wir haben uns in Nürnberg kennengelernt, wo ich jedes Januar von 2001 bis 2007 Shows als Stepptänzer gemacht hatte.



Gibt es etwas aus deinem Land, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland schön findest?

Ich vermisse: die amerikanische Pfannkuchen (Pancakes), Costco Warehouse, New England Fall (wenn die Blätter rot werden). Außerdem fällt es mir schwer, alles zu verstehen, was gesagt wird und alles, was ich sagen möchte, auszudrücken. 


Was mir an Deutschland gefällt: die Höflichkeit; die Gesellschaft; Fahrradfahren und die vielen schönen Fahrradwege. Weihnachten; die Spargelzeit / Erdbeerzeit / Johannisbeerzeit; Grillen und Familiengrillpartys



Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?

In Amerika wae ich beruflich meistens Darsteller, aber ich habe auch viele Jahre Tanz und Tanzgeschichte an der Universität unterrichtet. Ich habe auch Workshops mit den Jugendlichen gemacht, in den sie verschiedene Fächer durch Bewegung und Tanz lernen sollten. Mir hat Unterrichten immer viel Spaß gemacht.


Kannst du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studenten erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.
Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich zunächst zwei Wochen lang einen täglichen Englischkurs für ein Unternehmen durchgeführt Dass die Deutschen ohne Wörter ganz deutlich sprechen konnten, hatte ich noch nicht erfahren. Jeden Tag haben wir eine Übung gemacht, die, so schien es mir, die Studenten ein bisschen schwierig gefunden haben. 


Und jeden Tag, als die Übung zu Ende war, habe ich gefragt: "So, how was that?  Was that useful?" Und jeden Tag haben die Studenten ganz kurz geantwortet: "Hm", was ich für eine Zustimmung gehalten habe.

Am vierten Tag, als ich wieder gefragt habe, hat eine Frau ihren Kopf mit knallrote Wangen geschüttelt und gesagt: "We, we, we really d-d-d-don't like this exercise! We f-f-find it awful!

An diesem Abend habe ich meiner Frau erzählt, was vorher passiert ist. Und sie hat mir erklärt, dass in der deutschen Stummsprache ein ganz kurzes "Hm" bedeutet: "Nein, nein, nein, ganz bestimmt nicht, wir mögen das gar nichts!"

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