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Porträt - Nilgün Yüce
Nach einem Interview-Leitfaden von Myriam Goupille
Woher kommst Du genau?
Geboren bin ich in Nazilli, einer kleinen Stadt in der Provinz Aydın, die an der Westküste der Türkei liegt. Das Gymnasium habe ich in Bornova/Izmir absolviert und habe später an der Ägäischen Universität, ebenfalls in Bornova/Izmir, studiert.
Wie kamst Du nach Bielefeld?
Ich habe mich 1992 auf die Ausschreibung eines Lektorates für Türkisch, die an meiner Universität in Izmir am schwarzen Brett hing, beworben und zu meiner großen Freude wurde ich angenommen. Zuerst kam ich im Juni zu einer Lehrprobe nach Bielefeld und zog schließlich im Oktober des gleichen Jahres hierher.
Gibt es etwas aus Deinem Land, das Du hier vermisst und etwas, das Du hier schön findest?
Ja, manchmal vermisse ich das Meer! Aber dafür kann ich ja hier an die Nordsee fahren. Besonders schön finde ich in Bielefeld den Teutoburger Wald und bin auch dankbar für die umsichtige Städteplanung, die es möglich macht, dass man in Bielefeld immer wieder durch viele schöne Parks kommt, wenn man zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Hast Du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast Du vorher gemacht?
Im letzten Jahr meines Studiums habe ich in der Türkei nebenher eine Ausbildung zur Reiseleiterin gemacht und habe später viele Studienreisen durch ganz Anatolien geleitet, unter anderem auch Wanderreisen. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich habe viele interessante Menschen kennengelernt. Auch war ich von Zeit zu Zeit als Übersetzerin und Dolmetscherin tätig. Von 2007 - 2016 war ich von der Universität Bielefeld beurlaubt und habe an der Universität Ankara sowie an der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul für den Deutschen Akademischen Austauschdienst gearbeitet. Dort habe ich neben meinem Lehrdeputat auch kulturpolitische Aufgaben wahrgenommen.
Kannst Du uns eine Anekdote über Deine (ehemaligen) Studenten erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.
Ich muss immer noch schmunzeln, weil einmal eine Studentin im Türkischkurs den Satz "Araba bozuk" ("Das Auto ist kaputt") mit "Der Araber ist erschöpft" übersetzt hat.