Fachsprachenzentrum BLOG
Porträt - Eugenia Betancourt
Eugenia Betancourt
Von Myriam Goupille
Jeden Monat wird ein/e Lehrbeauftragte/r des Fachsprachenzentrums vorgestellt. Heute ist Eugenia Betancourt, Dozentin für Spanisch, an der Reihe:
Liebe Eugenia, woher kommst du genau?
Ich
komme ursprünglich aus Guatemala. Ich wurde im Süden Guatemalas
geboren, bin aber in verschieden Orten Guatemalas groß geworden. Mit
meiner Familie haben wir 8 Jahre in der Hauptstadt gewohnt und 20 Jahre
in der alten Stadt Antigua.
Wie und wann kamst du nach Bielefeld?
Ich kam nach Deutschland durch meinen deutschen Mann im Dezember 1991
Gibt es etwas aus Guatemala, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?
Was
ich von Guatemala vermisse, ist die Tatsache, dass die Leute dort sehr
viel mehr als hier lachen, obwohl sie finanziell und sozial nicht besser
als die Menschen hier stehen. Vielleicht liegt es an der Sonne, dass
die Menschen dort mehr draußen sind und dadurch viel mehr Kontakt
miteinander haben.
Ich vermisse das tolle Wetter, das warme Meer
sowie den fast immer blauen Himmel und die indianische Kultur. Ich
vermisse auch sehr meine drei Schwestern, mit denen ich eine tiefe
Bindung und Vertrauen habe.
Was ich hier besonders nett finde,
sind unter anderem die vielen Möglichkeiten, die dieses Land anbietet.
Man kann hier in der Natur spazieren gehen, ohne Angst haben zu müssen,
dass man überfallen werden kann. In Guatemala ist es dagegen kaum
denkbar. Mir gefällt auch die Offenheit von vielen Menschen, die ich bis
jetzt kennen gelernt habe.
Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?
Nein,
diese Beschäftigung habe ich vor ca. 12 Jahren angefangen. Als Dozentin
an der Uni, unterrichte ich seit ca. 4 Jahren. Bevor ich an der Uni
angefangen habe, habe ich Spanisch in der VHS und bei der AWO
unterrichtet, sowie Spanisch-Nachhilfe gegeben.
Ich
habe in Guatemala Biochemie studiert und in Bielefeld habe ich mein
Aufbaustudium der Gesundheitswissenschaft abgeschlossen. In Guatemala
habe ich das große Diplom für Französisch gemacht und durch dieses
Diplom durfte ich Französisch für Anfänger (Alliance Française)
unterrichten. Ich habe ein ganzes Jahr in Bielefeld eine Fortbildung für
die pädagogischen Aspekte des Unterrichts abgeschlossen.
Als Gesundheitswissenschaftlerin habe ich an einigen Gesundheitsprojekten teilgenommen
Kannst
du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studenten des FSZ
erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem
von uns passieren kann.
In Verbindung mit dem Unterricht gibt es unzählige solcher Situationen:
Es
gibt zum Beispiel Unterschiede zwischen spanischen Wörtern in
Lateinamerika (LA) und Spanien. Dort und vielleicht in anderen
LA-Ländern (in México z.B.) bedeutet das Wort „coche“ Auto; in meinem
Land bedeutet es aber „Schwein“. Und das bringt uns alle immer wieder
zum Lachen.
Das erinnert mich an eine andere Situation. „Cochina“
wird aus dem Wort „coche“ abgeleitet und bedeutet „schmutzig“ auf
Deutsch. Wenn wir aber das Wort „cocina“ („Küche“ auf Deutsch) lernen,
sprechen sie das Wort falsch aus und sagen „schmutzig“ statt „Küche. Ich
muss immer lachen und, wenn ich davon erzähle, lachen alle Studierende
auch.
Die letzte lustige und gleichzeitig peinliche Situation ist
mit einem deutschen Studierenden in diesem Semester WS 2011-12
passiert, dessen Name Jobst ist. Ich konnte mich an seinen Namen nicht
erinnern. Ich wusste aber, dass sein Name eine Ähnlichkeit mit dem Wort
"Obst" hat. Also habe ich ihn spontan Obst genannt. Alle Studierende
haben viel gelacht und ich auch. Ich musste mich bei Jobst natürlich
entschuldigen, denn es war mir peinlich.
Es passieren immer
wieder sehr lustige und schöne Situationen mit den Studierenden. Das
finde ich toll, weil wir alle viel lachen und das trägt zu einer guten
Stimmung bei!