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Porträt Hiroko Watanabe - Japanisch-Dozentin
Interview mit Hiroko Watanabe-Schmidt, Japanisch-Dozentin
Geführt von Susanne Hecht nach einem Interview-Leitfaden von Miriam Goupille
Liebe Hiroko, woher kommst du genau?
Ich
komme aus Tokio. Aus Machida. Das ist eine Wohngegend mit viel Wald und
Grün. Seit meinem dritten Schuljahr bin ich dort aufgewachsen. Vorher
hahttps://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977
Watanabe-Schmidt.jpghttps://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977Watanabe-Schmidt.jpghttps://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977https://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977https://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977
Watanabe-Schmidt.jpghttps://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977Watanabe-Schmidt.jpghttps://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977https://blogs.uni-bielefeld.de/blog/fsz/mediaresource/9da39f1d-e0e1-4259-a037-f49d6f2e2977be ich meine Kindheit in Osaka verbracht. Aber als meine Heimat, meine
Herkunft, empfinde ich Tokio.
Wie und wann bist du nach Bielefeld gekommen?
1994
bin ich nach Bielefeld gekommen. Wegen der Familiengründung. Als ich
mein Mikrobiologie-Studium beendet hatte, habe ich für zwei Jahre einen
Platz als Hospitantin im Robert Koch-Institut in Berlin bekommen. Danach
bin ich nach Frankfurt gegangen. Mit Mäusen wollte ich nichts mehr zu
tun haben – die Mäuseversuche taten mir so weh –, und ich wollte mich
beruflich völlig neu orientieren. Reisebüro. Das war mein
Kontrastprogramm zur Mikrobiologie. In Frankfurt habe ich dann meinen
Mann kennengelernt. Einen Bielefelder. Nach zwei Jahren Fernbeziehung
mit hohen Telefon- und Reisekosten habe ich mir dann gesagt: Entweder
Trennung oder Umzug. Und bin nach Bielefeld gezogen. Ich war 24. Und
schon unsichtbar zu zweit mit meiner ersten Tochter. Mittlerweile
promoviert sie in Molekularbiologie an der Uni Bielefeld.
Gibt es etwas aus Japan, was du hier vermisst? Und etwas, was du hier in Deutschland besonders schön findest?
Das Essen vermisse ich – und die Luftfeuchtigkeit. Feuchtigkeit ist nämlich gut für die Haut. Was das Essen angeht: Sieben Jahre lang habe ich deshalb Kochkurse an der VHS gegeben. Das war so ein Tischlein-deck-dich-Effekt: Ich habe die Arbeit verteilt und mich am Ende an den Tisch gesetzt.
Was
mir in Deutschland gut gefällt: die Häuser. Deren Bauart. Die
Stabilität. In Japan wird leicht und schnell gebaut. Ich lebe in einem
100 Jahre alten Haus mit dicken Wänden aus Stein. Da muss immer was
renoviert werden. Das macht mir richtig Spaß. Im Garten pflanze ich
Gemüse an und betreibe eine Imkerei. Auch das macht mir Spaß. In Tokio
wäre das so nicht möglich. Da ist alles so dicht bebaut, dass man ohne
eine Genehmigung zum Beispiel keine Bienen halten könnte. In Bielefeld
kann ich es einfach anmelden.
Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?
Von
2011-13 habe ich ein Fernstudium „Japanisch als Fremdsprache“ gemacht.
Danach habe ich zwei Jahre lang eine AG an einem Gymnasium geleitet.
Dann gab es eine Pause. Dann habe ich 2018/19 mit Unterricht an der VHS
angefangen und meine Methoden verfeinert, und jetzt bin ich an der Uni.
Kannst
du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studis oder über
Sprachkontakte erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches
sein, das jedem von uns passieren kann.
Um diesen Unterschied zu bemerken, habe ich fast 20 Jahre gebraucht! Meinen Studenten kann ich jetzt sagen: „Passt gut auf! Nicken bedeutet bei uns gar nichts!!!!
Wenn wir zustimmen, dann müssen wir das unbedingt verbal ausdrücken mit einem „Hai“.