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Porträt Hélene Rabita

Veröffentlicht am 24. Juni 2016, 12:28 Uhr

Interview mit Hélene Rabita

Nach einem Leitfaden von Miriam Goupille

Liebe Hélene, woher kommst du genau?

Ich komme aus Metz (wird „Mess“ ausgesprochen), eine Stadt in der Nähe der deutschen Grenze in Frankreich.

Wie kamst du nach Bielefeld?

In Frankreich habe ich Deutsch studiert, um dort Deutschlehrerin zu werden. Meine Deutschkenntnisse waren leider nicht so gut, so dass meine Dozenten mir geraten haben, einen Erasmusaustausch nach Deutschland zu machen. So bin ich mit 19 Jahren nach Kassel umgezogen, und nach diesem Jahr wollte ich Deutschland nicht mehr verlassen. Deswegen habe ich mich entschieden, ein weiteres Jahr hier zu bleiben, aber dieses Mal als Fremdsprachassistentin im Saarland. Danach war ich immer noch nicht bereit, wieder nach Frankreich zurückzukehren und habe mich für ein Masterstudium in Bielefeld beworben. Die Universität Bielefeld hatte mich besonders interessiert, weil sie die Fächer Deutsch als Fremdsprache und Germanistik kombiniert. Ich fand es toll und bedauere es nicht, weil mein Studium in Bielefeld mir sehr viel Spaß gemacht hat!

Gibt es etwas aus deinem Land, was du hier vermisst? Und/Oder etwas, was du hier in Deutschland schön findest?

Abgesehen von meiner Familie, vermisse ich das Essen. Ich habe mich mittlerweile an die deutschen Produkte gewöhnt, aber das erste Jahr hatte ich mich nur von Nudeln und Tomatensauce ernährt, weil ich die französischen Produkte in den Supermärkten nicht finden konnte. Jetzt suche ich aber deutsche Produkte in Frankreich, wenn ich meine Familie besuche. Was ich nach wie vor aus meinem Land vermisse ist das Brot. An Deutschland gefällt mir allerdings sehr, dass es so viele vegetarische Alternativen in Restaurants gibt. Das vegetarische Angebot in Frankreich ist leider nicht sehr vielfältig.

Hast du immer unterrichtet? Wenn nicht, was hast du vorher gemacht?

Da ich studiert habe, um als Deutschlehrerin zu arbeiten, habe ich immer unterrichtet. In Frankreich gab ich Nachhilfe in Deutsch und seitdem ich in Deutschland bin, unterrichte ich Französisch für verschiedene Institutionen: Sprachschulen, Gymnasien und Volkshochschulen. Ich habe auch im Rahmen des Projekts EU-Förbi der Universität Bielefeld unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Deutsch beigebracht.

Kannst du uns eine Anekdote über deine (ehemaligen) Studenten erzählen? Es kann etwas Lustiges oder leicht Peinliches sein, das jedem von uns passieren kann.

Mir fällt eine gruselige Aussage von einem Studenten über eine Schreibaufgabe ein. Ich hatte die Studenten darum gebeten, ein Motivationsschreiben zu schreiben, um in einem Feriencamp für Kinder zu arbeiten. Ein Student hat am Ende seines Motivationsschreiben, "Je n'ai jamais rien fait de mal. Sauf une fois dans les bois" geschrieben. Das bedeutet «Ich habe nie etwas Schlimmes gemacht, außer einmal im Wald ». Ich weiß nicht, wie er es gemeint hat, aber ich fand es irgendwie lustig!
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