NEOLAiA
Kommunikation ohne Grenzen: Mein Praktikum in Örebro
Im Rahmen ihres Volontariats in der Hochschulkommunikation an der Universität Bielefeld absolvierte Julia Baumann ein zweiwöchiges Auslandspraktikum an der NEOLAiA-Partneruniversität Örebro in Schweden. Ziel war es, neue Perspektiven auf internationale Wissenschafts- und Öffentlichkeitsarbeit zu gewinnen. Im Interview berichtet sie von ihren Aufgaben vor Ort, inspirierenden Eindrücken aus dem schwedischen Arbeitsalltag und davon, was sie fachlich wie persönlich aus dieser Erfahrung mitgenommen hat.
Welche Aufgaben oder Projekte standen während deines Auslandaufenthalts im Vordergrund?
Julia Baumann: Zum Ausbildungsplan meines Volontariats in der Hochschulkommunikation gehört, ein zweiwöchiges Praktikum außerhalb der Universität. Ziel ist es, die Arbeitsweise anderer Kommunikationsabteilungen kennenzulernen. Mein Auslandspraktikum an der Universität Örebro ging jedoch weit über reines Job Shadowing hinaus. Ich konnte nicht nur die Arbeit der dortigen Wissenschaftskommunikator*innen beobachten, sondern auch aktiv mitarbeiten: Zum Beispiel half ich bei der Organisation einer Veranstaltung zur öffentlichen Wissenschaftskommunikation und erstellte ein kurzes Reel zum Event. Außerdem interviewte ich zwei Rechtswissenschaftler*innen der Universitäten Örebro und Bielefeld und verfasste einen Bericht in Englisch über ihre gemeinsame NEOLAiA Law Network Tagung. Besonders spannend war auch meine Teilnahme am NEOLAiA Research Support Team Seminar in Örebro, das genau in meine Praktikumszeit fiel.
Gab es während des Aufenthalts Aspekte oder Erfahrungen, die dich besonders inspiriert haben?
Julia Baumann: Besonders inspiriert hat mich die Arbeitskultur in Schweden – vor allem der kollegiale Umgang. Die Abteilung startet den Tag oft mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken, an dem alle teilnehmen können, die möchten. Hier tauschen sich die Kolleg*innen teamübergreifend aus – über anstehende Abi-Feiern, das Wochenende oder die Liebsten. Auch den Mittag verbringen viele gemeinsam in der Kaffeeküche, oft mit selbst mitgebrachtem Essen. Wer noch mehr Energie hat, kann sich sogar dem Mittagspausensport anschließen. Es hat auf mich nachhaltig Eindruck hinterlassen, dass die schwedischen Kolleg*innen sich bewusst im Arbeitsalltag Zeit für einander nehmen – außerhalb formeller Meetings. Das stärkt das Miteinander und die Wertschätzung innerhalb der gesamten Abteilung, auch jenseits der Arbeit.
Was würdest du sagen, hast du aus dieser Auslandserfahrung für deinen eigenen Job mitgenommen – sei es fachlich oder persönlich?
Julia Baumann: Für mich war die Einsicht in den Arbeitsalltag und die organisatorischen Abläufe sehr erhellend. Die Abteilung denkt ihren Output ganzheitlich: Text, Social Media, Bebilderung und Übersetzung greifen hier direkt ineinander. Fachlich habe ich gelernt, wie Wissenschaftskommunikator*innen komplexe Forschung – etwa die Ergebnisse einer Dissertation – so aufbereiten, dass sie für Website, Pressemitteilung oder Social Media verständlich und zugänglich sind. Persönlich hat mich neben dem Miteinander auch die Art beeindruckt, wie ich empfangen wurde. Ich fühlte mich nicht als eine „klassische“ Praktikantin, sondern vielmehr als direkt integrierte Kollegin. So konnte ich nicht nur viel von meinen schwedischen Kolleg*innen lernen, sondern auch eigene Einblicke in unsere Organisation und Programme geben. Die Bedeutung dieses internationalen Austauschs nehme ich auf fachlicher wie persönlicher Ebene mit.
Volontärin Julia Baumann (rechts) mit der Hochschulkommunikatorin Anna Lorentzon von der Universität Örebro. Foto: Jasenka Dobric