Center for Uncertainty Studies Blog
CeUS Pressespiegel #8: Trump, Astrologie und "Queer"
Herzlich Willkommen zur ersten Ausgabe des CeUS Pressespiegels im Jahr 2025.
Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe des CeUS-Pressespiegels im Jahr 2025. In diesem Format stelle ich alle zwei Wochen spannende Artikel aus dem deutschsprachigen Journalismus rund um Unsicherheit, Ungewissheit und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zusammen. Die Presse nach der kurzen Winterpause ist geprägt durch die gespannte Erwartung auf den Amtsantritt Donald Trumps – und die ersten Schatten, die dieser vorauswirft.
Die Süddeutsche Zeitung hat mit dem Verfassungsrechtler Sam Issacharoff darüber gesprochen, wo Donald Trumps Spielräume in Bezug auf einen Umbau der amerikanischen Demokratie liegen (‚„Steht nun Faschismus auf der Tagesordnung?“‘, 13.01.2025). Neben einer großen Unsicherheit über die genauen Maßnahmen Trumps betont Issacharoff aber auch die Grenzen, die dem Präsidenten durch andere Akteure gesetzt sein dürften.
Die NZZ beleuchtet zusammen mit Ralph Ossa, dem Chefökonom der WTO, in "Die höhere Unsicherheit schadet dem Handel bereits jetzt" (03.01.2025) die Konsequenzen einer möglicherweise restriktiven Zollpolitik Trumps. Neben der wirtschaftlichen Unsicherheit kommen auch geopolitische Fragen und die Rolle der WTO zur Sprache.
Eine ganz andere Seite von Politik und vermeintlich großen Staatsmännern zeigt "Mitterrand wollte immer wissen: 'Wann sterbe ich?'" (Die ZEIT, 17.01.2025). Das Interview mit der Astrologin Elizabeth Teissier führt einmal mehr vor Augen, welche vielfältigen Umgangsformen mit Unsicherheit Menschen mit und ohne Macht suchen und finden.
Die Arbeitnehmer:innen in Deutschland machen sich einer neuen Studie von LinkedIn zufolge Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Diese Unsicherheit bewirke, dass auch unzufriedene Mitarbeitende ihre Jobs weniger wechselten und so oftmals unter ihren Möglichkeiten blieben (FAZ, "Gefangen im Alltagstrott", 16.01.2025).
Eine Möglichkeit, Langeweile und Unterforderung bei der Arbeit einzudämmen, könnte Humor sein. Felicitas Witte diskutiert in "Scherz!" (FAZ, 11.01.2025) das Für und Wider von verschiedenen Arten des Scherzens, vor allem durch Führungskräfte. Besonders in unsicheren Situationen könne ein humorvolles Verhalten den Beteiligten helfen. Den eigenen Humor zu reflektieren sei aber in jedem Fall essenziell.
Die Medienempfehlung führt den CeUS-Pressespiegel heute mal wieder ins Kino. "Last und Lohn des Verlangens" (02.01.2025) – so betitelt die taz ihre Empfehlung des neuen Films von Regisseur Luca Guadagnino. "Queer" mit Daniel Craig dreht sich beat-typisch um Drogen, Reisen, aber nicht zuletzt auch um die Unsicherheiten schwulen Lebens in der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Haben Sie ein schönes Wochenende!
Adrian Strothotte