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inno.teach - Kategorie Lehren vom Campus

Let’s Talk:Campus 2022 – Und alle sprechen mit

Veröffentlicht am 17. November 2022

von Lea Bachus

Was ist bitte ein LT:C?

Was passiert, wenn sich über 800 Hochschulangehörige, Bildungsbegeisterte und politisch interessierte Menschen zusammenfinden? Dann heißt es: Let’s Talk:Campus 2022. Am 20. Oktober fand zum ersten Mal das eintägige Hybrid-Event zur Zukunft des Campuslebens an deutschen Hochschulen in Berlin und im digitalen Raum statt. Das Event ist ein Ableger des University:Future Festivals (U:FF), das in den vergangenen Jahren bereits mehrfach erfolgreich stattgefunden hat. Das Besondere am LT:C: Hier sollte nicht nur über die Bedarfe und Ideen von Studierenden als größte Gruppe der Hochschulangehörigen gesprochen werden, sondern ihnen sollte auch der Raum gegeben werden, mitzusprechen. Dafür wurde bereits im Vorfeld ein Student Advisory Board gegründet, an welchem ich in den vergangenen sechs Monaten mitarbeiten durfte.

Nach fast zwei Jahren Online-Lehre hat sich in der deutschsprachigen Hochschullandschaft viel verändert. Wir Studierende haben viele Stunden in Zoom-Vorlesungen verbracht, uns durch asynchrone Lerneinheiten im LernraumPlus geklickt und Prüfungen in den eigenen vier Wänden absolviert. Jetzt sind die meisten von uns wieder an die Hochschulen zurückgekehrt. Aber wie soll das Zusammenleben, -lernen und -arbeiten auf dem Campus eigentlich in Zukunft aussehen? LT:C sollte einen Raum schaffen, um Studierende, Lehrende, Hochschulmitarbeitende und Politiker:innen zusammenzubringen, um diese Frage gemeinsam zu verhandeln.

Ein Donnerstag in Berlin (und am Laptop)

Nach Berlin brachte mich dann zwar mit einiger Verspätung der ICE, aber vor allem auch meine Arbeit. Als Peer-Tutorin im Peer Learning-Team der Uni Bielefeld am Zentrum für Lehren und Lernen habe ich 2021 begonnen mich für Themen wie studentische Partizipation und Hochschulentwicklung zu interessieren: Was brauchen Studierende überhaupt, um sich erfolgreich zu beteiligen? Wie sieht richtig gute digitale Lehre aus? Und was muss mir der Campus im Jahr 2030 bieten? Seit Anfang 2022 bin ich Teil des diesjährigen Jahrgangs der DigitalChangeMaker-Initiative, einem Projekt des HFD (Hochschulforum Digitaliserung), das engagierte Studierende verschiedenster Fachrichtungen mit einem Interesse an Themen rund um die digitale Hochschultransformation zusammenbringt, um ein Jahr gemeinsam an genau solchen Fragen zu arbeiten. An der Uni Bielefeld gibt es dafür auch seit Sommer eine Lokalgruppe, in der man sich engagieren kann.

Und so bin ich auch im Student Advisory Board von LT:C gelandet. Als Sebastian Horndasch, Leiter des U:FF, bei einem unserer Workshopwochenenden nach interessierten ChangeMakern für das Student Advisory Board fragte, war ich von dem Konzept direkt begeistert. Insgesamt vier Studierende und zwei Expert*innen für studentische Partizipation haben das Festival-Team bei der inhaltlichen Ausrichtung des Events beraten.

Los ging es nach dem ersten Kaffee früh um neun mit der Eröffnung auf der Hauptbühne, gefolgt von einem Panel zu studentischer Partizipation. Aber nicht nur das Thema „Partizipation stärken“ war vertreten. Auch in den Bereichen „Hochschule for Future“ und „(Digitale) Räume öffnen“ wurde einiges geboten. Die Beiträge waren dabei so vielfältig wie das Leben auf Campus selbst: Es ging um Forderungen für klimagerechte Hochschulen, innovative Raumarchitekturen, Künstliche Intelligenz und ko-kreative Lehrentwicklung, aber auch den Umgang mit sexualisierter Gewalt auf dem (digitalen) Campus. Ein Slogan des Events war „digital first“. Die wahrscheinlich umfassendste und entspannteste Erfahrung bei LT:C hatten diejenigen Teilnehmenden, die sich von zu Hause online zugeschaltet haben. Denn: Es wurden nicht nur alle Talks online gestreamt, auch Workshops, Mikro-Fortbildungen und Vernetzungsmöglichkeiten gab es auf der Event-Plattform zu entdecken. Alle Beiträge kamen dabei über einen offenen Call aus der Community und wurde von einer Fachjury, in der auch Studierende vertreten waren, ausgewählt. Beiträge mit studentischer Beteiligung waren explizit erwünscht (und am Veranstaltungstag dann auch bei über der Hälfte der Beiträge auf den Bühnen vertreten).

Am Abend wurde die Bühne dann für den politischen Abend freigegeben, bei dem Studi-Tandems Fachpolitiker*innen zu verschiedenen Themen rund um Student Wellbeing, BAföG-Reform, digitale Bildungstransformation und die Förderung studentischen Engagements befragen konnten.

Und jetzt?

Jetzt bleibt mir hauptsächlich, mich auf die nächste Austauschveranstaltung zur Zukunft des Campus zu freuen. Denn, was ich und alle anderen Studierenden, mit denen ich während und nach LT:C sprechen konnte, bemerkt haben: Auf diesem Event wurde uns zugehört, auf und abseits der Bühne. Egal ob in den Kaffeepausen, am Mittagsbüffet oder am digitalen Vernetzungstisch: Hochschulangehörige mit verschiedenen Aufgaben sind auf Augenhöhe ins Gespräch gekommen. In allen Räumen, online und vor Ort, war Begeisterung und Tatendrang zu spüren.

Glücklicherweise findet vom 26. bis zum 28. April 2023 bereits die nächste Ausgabe des U:FF unter dem Motto „Heads up!“ statt, bei dem sicherlich viele Gespräch von LT:C weitergeführt und vertieft, aber auch neue Themenwelten entdeckt werden können. Und für diejenigen unter uns, die solange nicht warten wollen: Fast alle Beiträge von Let’s Talk:Campus kann man bereits jetzt (nochmal) auf YouTube anschauen.

Du hast auch Lust, dich zu beteiligen? Eine Möglichkeit für Studierende besteht über die Lokalgruppe der Digital Change Maker. Melde dich einfach bei dcm-bielefeld@posteo.de oder schau mal auf dem Instagram-Kanal vorbei.[Weiterlesen]
Gesendet von LKäppele in Lehren vom Campus

BI.teach 2022 – Das Podium stellt sich vor

Veröffentlicht am 4. November 2022

Am 23. November steht der Tag der Lehre BI.teach bei uns vor der Tür und die Anmeldephase läuft. Mit dem Thema "Nachhaltig(-keit) lehren und lernen – Lehre zukunftsfähig gestalten" greifen wir ein sehr aktuelles Thema auf, mit dem wir auch direkt an den universitären Partizipationsprozess zum Thema Nachhaltigkeit anschließen. Auf unserem Podium begrüßen wir nach der Keynote mit Prof. Dr. Annette Kehnel weitere spannende Diskutant*innen. Wir haben ihnen vorab zwei Fragen gestellt, hier sind ihre Antworten!

Prof. Dr. Annette Kehnel

Prorektorin für Studium und Lehre Uni Mannheim

  1. Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich…die Lust am Tun zu wecken, zu zeigen, dass das was ist auch anders sein kann
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen ... In der Vorlesungsreihe Science4Future, die ich mit meiner Kollegin Laura Edinger Schons, LS Sustainable Management gegründet haben, kommen WissenschaftlerInnen aller Disziplinen zu Wort mit aktuellen Befunden aus der Nachhaltigkeistforschung. Da kriegt man richtig Lust auf Zukunft!

 

Prof. Dr. Alexandra Kaasch

Prorektorin für Wissenschaft und Gesellschaft

 

  1.  Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich… unsere Universität als System in den Blick zu nehmen und Nachhaltigkeit in den Bereichen Studium & Lehre, Forschung und Betrieb sinnvoll zu verzahnen.
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen… einen partizipativen Prozess zur Entwicklung unseres Nachhaltigkeitsleitbilds auf den Weg gebracht.

 

Prof. Dr. Walter Pfeiffer

Fakultät für Physik

 

  1.  Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich… eine Herausforderung weit über die Fachgrenzen hinausreichende interdisziplinäre Inhalte einzubeziehen.
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen... Im Rahmen der Lectures for Future erproben wir im Moment ein neues Lehrformat das naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Inhalte vereint sowie Veranstaltungen mit Außenwirkung in die Gesellschaft umfasst.

 

Dr. Franz Mauelshagen

Abteilung Geschichte

Dr. Franz Mauelshagen

  1. Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich… Ständig umweltgeschichtliche Themen in die Lehre einzubringen und das historische Wissen für aktuelle Nachhaltigkeitsfragen fruchtbar zu machen.
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen… Ich bin an den Lectures for Future beteiligt und setze mich für eine breitenwirksame “climate literacy” in Video- und anderen Wissensvermittlungsformaten ein.

 

Dr. Christina Beckord

Fakultät für Soziologie, Grotemeyer-Preisträgerin 2022

 

  1.  Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich… in der Soziologie, also einem Fach in dem es weniger um die physische Reduktion der Ressourcennutzung geht, meinen Studierenden einen kritischen Umgang mit Darstellungen von Zahlen und Statistiken unterschiedlichster Themenbereiche zu vermitteln und immer wieder Beispiele z.B. auch zum Thema Nachhaltigkeit einfließen zu lassen. Darüberhinaus ist es unsere Aufgabe, gesellschaftliche Prozesse verstehen, erklären und gegebenenfalls beeinflussen zu können - eine spannende Frage wäre hier: warum halten viele Menschen Nachhaltigkeit für ein sehr wichtiges Thema, handeln jedoch selbst nicht entsprechen?
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen… Wir hatten ein Seminar "Statistiken in der medialen Darstellung" zwar mit dem Schwerpunkt der Corona-Berichterstattung, aber Vermittlungsgegenstand war der sorgsame Umgang mit Informationsquellen, Aussagefähigkeit der Datengrundlage und die Validität der getroffenen Schlüsse. Diese Kernkompetenz ist auch für die Bewertung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen unabdingbar.

 

Elsa Mauruschat

 Studierende, AG Studium und Lehre Nachhaltigkeitsleitbild

 

  1.  Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich... Das Thema Nachhaltigkeit sollte als fester Bestandteil in die Lehrpläne aller Fakultäten integriert werden
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen… Ich habe in den letzten Monaten im Rahmen der Ausarbeitung des Nachhaltigkeitsleitbildes in der AG "Studium und Lehre" mitgearbeitet.

 

Johanna Weidelt

 Studierende, StudentsforFuture

 

  1.  Nachhaltigkeit in der Lehre bedeutet für mich… Sensibilisierung auf ökologische und soziale Aspekte im Zusammenhang mit den Lehrinhalten als fester Bestandteil des Lehrplans. Außerdem sollte die Lehre nachhaltig gestaltet sein, also so, dass die Lernenden langfristig möglichst viel mitnehmen können.
  2. Diesen Schritt habe ich zuletzt dafür unternommen… Ich engagiere mich bei den Students for Future und vertrete diese im Senat. Außerdem nehme ich am partizipativen Prozess zur Ausgestaltung des Nachhaltigkeitsleitbildes teil, wobei ich dort in der AG Betrieb bin.
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Gesendet von BStiebing in Lehren vom Campus

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