Abt. Geschichtswissenschaft - Kategorie Preußen und Kolonialismus
Ausstellungseröffnung "Preußen und Kolonialismus" am 3. November 2022
Die Ausstellung ist eröffnet! Am 3.11. fand die feierliche Eröffnung der Sonderausstellung „Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus“ im LWL-Preußenmuseum Minden statt. Die studentischen Kurator:innen haben zum ersten Mal gesehen, wie ihre Konzepte im Raum wirken. Manche Idee konnte im Raum nicht wie geplant umgesetzt werden, während andere Ansätze dafür jetzt umso besser wirken. Gemeinsam mit dem Museumsteam haben die Teilnehmenden des Projektes auf ihren Erfolg angestoßen. Die Eröffnungsrede wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Kai Abruszat gehalten. Nach kurzen Grußworten durch Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin, moderierte diese dann eine Talkrunde mit der Projektleiterin Dr. Caroline Authaler und den Studierenden Lena Wagner und Nils Apelmeier. Zentrale Themen der Diskussion waren die Relevanz der Kolonialgeschichte in der Gegenwart und die Frage, wie mit Objekten der Kolonialgeschichte und Sprache umgegangen werden sollte, wenn Kolonialgeschichte im Museum vermittelt wird. Den Abschluss bildete die feierliche Eröffnung durch die Leiterin des LWL-Preußenmuseums Dr. Sylvia Necker. In ihrer Ansprache kündigte sie an, dass diese Ausstellung nicht abgeschlossen sei, sondern stetig weiterwachsen solle. In der Ausstellung haben Besucher:innen die Möglichkeit, sich einzubringen, indem sie Fußnoten hinterlassen, um Fragen zu stellen oder Themen und Perspektiven, die fehlen, einzubringen. Anschließend konnten die studentischen Kurator:innen und Besucher:innen gemeinsam die Ausstellung erkunden und diskutieren. „Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus“ ist bis zum 04.06. jeden Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10-18 Uhr geöffnet.
Bild: LWL/Alexander Lehn
"Preview" zur Ausstellung "Preußen und Kolonialismus" am 26.Oktober
Die „Preview“ zur Sonderausstellung „Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus“ in der Universität Bielefeld am 26.10. ermöglichte Einblicke in die Konzeption und Projektarbeit. Die Besucher:innen erhielten außerdem bereits eine Vorschau auf das Ausstellungsdesign. Nach den Grußworten durch den Dekan der Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie, Prof. Dr. Frank Grüner, sowie die Projektleiterinnen Dr. Caroline Authaler und Dr. Sylvia Necker, stellten die studentischen Kurator:innen Themen und Ansätze der Ausstellung vor. Im Anschluss wurde der Film „Einblicke in das Projektseminar ‚Preußen und Kolonialismus‘“ von Dalila Solzajewa zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Etwa 50 Besucher:innen waren in den Hörsaal gekommen, darunter Dozierende und Studierende der Universität Bielefeld, sowie Vertreter:innen aus Einrichtungen der regionalen Geschichtskultur. Beim anschließenden Sektempfang gab es rege Diskussionen bis in den Abend hinein. Die studentischen Kurator:innen erhielten viel Anerkennung für die professionelle, geschichtswissenschaftlich reflektierte Einführung in die Konzepte und methodischen Herausforderungen. Die Preview hat viele Besucher:innen neugierig auf die Ausstellung gemacht.
Bild: Geschichte als Beruf/Dalila Solzajewa
Einblicke in das Projektseminar „Preußen und Kolonialismus“ – Teaser (3/3)
Einblicke in das Projektseminar „Preußen und Kolonialismus“ – Teaser (2/3)
Einblicke in das Projektseminar „Preußen und Kolonialismus“ – Teaser (1/3)
Studentische Eindrücke aus dem Projektseminar – Raumgestaltung (2/2)

Studentische Eindrücke aus dem Projektseminar – Raumgestaltung (1/2)

Studentische Eindrücke aus dem Projektseminar – Von der Recherche zur Ausstellung (4/4)

Studentische Eindrücke aus dem Projektseminar – Von der Recherche zur Ausstellung (3/4)
Bei ihrer Suche nach geeignetem Quellenmaterial war der
Weg ins Archiv für viele Gruppen des Projektseminars unverzichtbar. So auch für
eine Gruppe, die über koloniale Ereignisse und Debatten in der Lokalpresse
forschte. Dafür arbeitete die Gruppe auch im Kommunalarchiv Minden. Weil längst
nicht alle Publikationen digital gesichert sind, erkundeten die Studierenden
die Dokumentenbestände überwiegend am Mikrofiche-Lesegerät. Eine Erkenntnis aus
ihrer Quellenrecherche beschreibt die Gruppe folgendermaßen:
„Wir beschäftigen uns mit Kolonialismus in der Lokalpresse. Bereits zu Beginn unserer Recherchen wurden wir mit einem abwertenden Sprachgebrauch in kolonialen Zeitungsbeiträgen konfrontiert. Dies stellt uns vor die Aufgabe, kritische Begriffe nicht in unseren Texten zu reproduzieren, sondern neue Begriffe zu finden und auf Missstände in der Sprache des 19. Jahrhunderts aufmerksam zu machen.“
Studentische Eindrücke aus dem Projektseminar – Von der Recherche zur Ausstellung (2/4)
Auf den Spuren der
kolonialen Vergangenheit Preußens hat sich eine Studierendengruppe zum Programm
gemacht, die in Preußen lebenden People of Color in der Ausstellung als
Individuen sichtbar zu machen. Eine davon war Elisabeth Fatuma aus Ostafrika, die
mit fünf Jahren von einem Missionar nach Bethel gebracht wurde. In der
Fortsetzung unserer Reihe stellt die Gruppe ihren Rechercheprozess vor:
„Biographien afrikanischer People of Color lassen sich
nur bedingt aus den Beständen europäischer Archive rekonstruieren. Zumeist
werden sie nur am Rande erwähnt und stehen im Schatten der prominenten
Reisenden und Missionare, die sie nach Preußen brachten. Neben deren
Fremdzuschreibungen und rassistischen Werturteilen in den Dokumenten den
untersuchten Personen näher zu kommen, ihre Kulturen zu verstehen und eine
Annäherung an ihre Erfahrungen zu versuchen, ist eine Herausforderung. Um
alternatives Wissen hinzuzuziehen, haben wir uns, wo dies möglich war, mit
ihren Familien bzw. noch lebenden Mitgliedern ihrer Communities ausgetauscht.“
Studentische Eindrücke aus dem Projektseminar – Von der Recherche zur Ausstellung (1/4)
Nachdem die thematische und
szenographische Konzeption der immer näher rückenden Sonderausstellung „Schwarz
weiß - Preußen und Kolonialismus“ im LWL-Preußenmuseum Minden überwiegend
fertiggestellt ist, blicken einige der Studierenden auf ihre Recherchen zurück
und reflektieren, wie diese ihr methodisches Vorgehen im Projektseminar
beeinflusst haben. Den Anfang dieser vierteiligen Reihe macht eine Gruppe, die
sich mit der „Völkerschau“ auf der Mindener Gewerbeausstellung von 1914 und
ihren Darsteller*innen auseinandergesetzt hat:
„Bei unseren Recherchen ist uns aufgefallen, wie anspruchsvoll es ist, ein solches Ereignis historisch aufzuarbeiten. Es stellte sich bei unseren Nachforschungen bald heraus, dass sehr viel Literatur zu diesem Themenkomplex existiert. Konkrete Informationen zu einzelnen Veranstaltungen und Individuen sind aber nur schwer zu erhalten. Viele Aspekte der Mindener „Völkerschau“ können wir daher nur indirekt aus vergleichbaren Veranstaltungen schlussfolgern.“
Eine kuratorische Herausforderung: Bilder mit kolonialideologischem Gehalt ausstellen
Einstieg ins gestalterische Arbeiten
Zur letzten Seminarsitzung im
Wintersemester 2021/22 fanden sich die Studierenden am 22. Januar 2022 erneut
im Mindener LWL-Preußenmuseum ein. Aus den Recherchethemen der sechs Projektgruppen wurden übergreifende
Themenkomplexe destilliert, welche die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Preußen
und Kolonialgeschichte in größere historische und methodische Zusammenhänge
eingliedern: Erinnerungskultur, Wissens- und Kulturtransfer und Migration. Entlang
dieser Themenkomplexe wurden erste kuratorische Zugänge für die
Ausstellung diskutiert.
In den Semesterferien tragen die Studierendengruppen ihre ersten Gestaltungsideen in einem Konzeptpapier zusammen. Diese Konzepte werden den Auftakt der anstehenden Projektphase im Sommersemester 2022 bilden.
Erster Ortstermin im Preußenmuseum eröffnet neue Perspektiven
Am 4. Dezember 2021 trafen die Studierenden des Projektseminars zum ersten Blocktermin im LWL-Preußenmuseum in Minden zusammen, welches in der ehemaligen Defensionskaserne auf dem Simeonsplatz untergebracht ist. Mit seiner imposanten Architektur prägt das Gebäude noch heute das Stadtbild Mindens.
Museumsleiterin Dr. Sylvia Necker führte die Seminarteilnehmenden durch das Gebäude und die aktuelle Sonderausstellung „Jüdisch? Preußisch? Oder was?“. Sie erläuterte die Hintergründe und Konzepte der praktischen Museumsarbeit. Anschließend diskutierte das Seminar über aktuelle Debatten und Praktiken einer postkolonialen Museologie und die Möglichkeiten rassismuskritischen Kuratierens. Sogar einige der seminarrelevanten Exponate aus dem Depot des Museums konnten bereits gesichtet werden. Die Studierenden konnten sich so bereits erste Gedanken dazu machen, über welche Zugänge das Thema "Preußen und Kolonialismus" in einer postkolonialen Gegenwart lebendig gemacht werden kann.
Koloniale Spurensuche im Kommunalarchiv Minden
Um die Rolle Preußens in der Geschichte des deutschen Kolonialismus beurteilen zu können und sich mit dekolonialen Konzepten des Ausstellens vertraut zu machen, stehen im Wintersemester 2021/22 zunächst die theoretischen Ansätze zur Kolonialgeschichte und zur Museumsarbeit im Vordergrund des Projektseminars. Über die Lektüre von Texten, welche nicht nur den Verlauf der deutschen Kolonialpolitik nachzeichnen, sondern auch die Deutungsmacht des kolonial geprägten Wissenssystems problematisieren, konnten sich die Seminarteilnehmenden mit dem aktuellen Forschungsstand vertraut machen. Auf dieser Wissensgrundlage aufbauend wurde im November 2021 mit der Vergabe von ausgewählten Projektthemen die erste Recherchephase des Seminars eingeleitet.
Für ihre Quellenrecherche begaben sich einige Recherchegruppen am 30. November 2021 ins Kommunalarchiv Minden, wo sie in einschlägigen Akten nach den kolonialen Spuren forschen konnten.
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